Geschichte und Verbreitung
Die Pekannüsse stammen von dem Hickory – Baum, der in den mittleren bis südlichen Breiten Nordamerikas wächst. Von Illinois über das Mississippi – Tal bis Mexiko gibt es etwa 20 Arten dieser Bäume, die zur Familie der Walnussgewächse gehören. Sie werden ca. 30 m hoch und können ein Alter von mehreren Hundert Jahren erreichen. Ihr zähes, hartes und äußerst vibrationsfestes Holz wurde bei den Indianern zur Herstellung der Tomahawks verwendet, später wurden dieses Holz zur Herstellung von Kutschenrädern, Skiern und Hockeyschlägern verwendet. Heute geht das Holz fast ausschließlich in die Papierfabrikation.
Eine Art dieser Hickory – Bäume, der Caraya illionensis liefert die qualitativ sehr hochwertigen, delikat schmeckenden Nüsse. Ihre Schale ist auffallend dünn, glatt und häufig dunkel gestreift. Die Farbe geht meist ins gräuliche. Damit die Nüsse besser aussehen, werden sie für den Export meist gebleicht, rotbraun eingefärbt und poliert. Pekannüsse wurden von den Indianern schon zu Urzeiten in großen Mengen gesammelt und im Winter eingelagert. Nach der Ankunft der weißen Siedler dienten die Nüsse als Tauschware. Spätestens seit 1761 wurden die Pekannüsse nach England transportiert. Dort stellte sich schnell heraus, dass sie den europäischen Walnüssen geschmacklich überlegen sind.
Bis Mitte des 18. Jahrhunderts wuchsen die Bäume wild in Nordamerika. Die erste kommerzielle Plantage wurde wahrscheinlich 1846 gegründet und der Handel mit diesen Nüssen kam dann nach 1870 richtig in Schwung. Im Laufe der Zeit wurden durch Kreuzen und Selektion über 1.000 Sorten der Pecannuss geschaffen und Dank der großen genetischen Vielfalt konnte das Einzugsgebiet des Pekannussbaumes stark erweitert werden. Heute wachsen die Bäume im ganzen Süden der USA, wobei der Schwerpunkt des Anbaus Albany im Süden Georgias ist. Dort wurden schon früh große Flächen sporadisch mit dem Baum bepflanzt. Sandige Böden mit guten Drainagen sind für den Baum hervorragend geeignet.
Besonders bekannt sind die Sorten „Cape Fear“, „Curtis“; „Desireable“; „Elliott“, „Sumner“, „Stuart“ und „Gloria Grande“. Die Nüsse der letzteren Sorten sind besonders groß und sehen sehr attraktiv aus. Heute liefert Georgia in einem guten Jahr über 75.000 Tonnen Pekannüsse, d.h. fast die Hälfte der gesamten USA – Produktion, die bei ca. 170.000 Tonnen liegt. Aufgrund der großen Nachfrage expandieren die Plantagen besonders im Osten Georgias sehr schnell. Inzwischen werden in den unrentabel gewordenen Pfirsichplantagen auch Pekannussbäume angepflanzt. Die modernen, durch Pfropfen vermehrten Sorten, liefern bereits nach acht bis zwölf Jahren einen kommerziellen Ertrag, die Pfirsichbäume können dann gefällt werden. Nach Georgia sind Texas und New Mexiko die größten Produzenten. Außerhalb der USA werden Pekannüsse neben Südafrika und Australien auch in Mexiko angebaut. Die Produktionsmenge in diesen Ländern ist jedoch, verglichen mit den USA, eher gering.
Anbau
Die Pekannussbäume werden üblicherweise im Abstand von 12 m gepflanzt. Später wird jeder zweite Baum in abwechselnder Folge der Reihen ausgelichtet. Dadurch steigt der gegenseitige Abstand auf 17 m. Entlang der Baumreihen wird ein Streifen von etwa 3 m Breite mit Herbiziden behandelt, um ihn grasfrei zu halten; der restliche Zwischenraum wird sehr kurz gemäht. Die Bäume benötigen eine intensive Pflege, um den Ertrag zu optimieren.
Im Frühjahr werden die blätterfressenden Insekten bekämpft. Im Sommer werden andere Insekten gefährlich, die sich durch die Schale der Nuß hindurchbohren können. Zu diesen Insekten gehört u.a. der Pekannussbohrer, der seine Eier direkt in den Pekannusskern legt. Die Larve frißt den Kern und läßt sich dann zu Boden fallen, wo sie sich verpuppt und erst nach zwei bis drei Jahren als geschlechtsreifes Insekt erscheint. Wanzen wirken ebenfalls sehr zerstörerisch, weil sie die jungen Früchte anbohren. Sie lassen sich aber gut mit Pheromonfallen bekämpfen. (Die Pheromonfallen senden Duftstoffe der weiblichen Wanzen aus, die männlichen Wanzen werden davon angezogen und in den Fallen durch Wasser, Hitze, Klebstoff oder andere Stoffe getötet.) Die Hauptfeinde des Pekan Farmers sind pilzbedingte Schorfkrankheiten. Sie werden mit Pflanzenschutzmitteln bekämpft, die nicht zu häufig eingesetzt werden dürfen. Zum wirkungsvollen Spritzen werden Maschinen mit hoher Leistung benötigt, um auch die Kronen der bis zu 30 m hohen Bäume zu erreichen. Um einen guten Ertrag zu erzielen, muß an den meisten Standorten bewässert werden, besonders im Juli und August, wenn die Nuß sehr schnell wächst und die Schale erhärtet. Um das Abfallen der Blätter zu verzögern und die Photosynthese so lange wie möglich in Gang zu halten, wird sporadisch noch bis zum ersten Frost bewässert. Auf diese Weise wird das Wachstum der großen Nüsse gesichert. Im mehrjährigen Durchschnitt kann mit 1,6 bis 1,8 Tonnen Nüssen pro Hektar gerechnet werden. Ohne die Bewässerung wäre der Ertrag nur halb so groß. Der Pekannußbaum trägt Blüten beider Geschlechter. Die männlichen Blüten, sogenannte Kätzchen, wachsen auf einjährigem Holz. Am Ende der Zweige, auf dem jüngsten Holz, entwickeln sich die kleinen unscheinbaren weiblichen Blüten.
Ab Anfang April brechen je nach Sorte entweder die männlichen oder die weiblichen Blüten zuerst auf, aber nicht beide gleichzeitig. Deswegen ist eine wirksame Fremdbestäubung sehr wichtig. Aus diesem Grund stehen auf jeder Plantage mindestens zwei Sorten Pekannussbäume. Bienen oder andere Insekten werden durch die Blüten nicht angezogen, so dass die Bestäubung ausschließlich durch den Wind erfolgt. Pekannüsse wachsen in Büscheln von zwei bis weit über zwanzig Stück. Ideal sind zwei bis drei Nüsse pro Büschel. Wie die meisten Obstbäume verhält sich der Pekannußbaum in Bezug auf den Ertrag stark zyklisch. Das bedeutet, dass auf eine gute Ernte im nächsten und im übernächsten Jahr eine mittelmäßige bis schwache Ernte folgt. Die Entwicklung nichtzyklischer Sorten ist trotz umfangreicher Versuche bisher nicht gelungen.
Ernte
Vorteilhaft beim Anbau der Pekannüsse ist die Tatsache, dass alle im Laufe des Jahres benötigten Arbeitsgänge auf einer bis 150 Hektar großen Plantage von nur einem Mann durchgeführt werden können. Dies schließt das voll mechanisierte Ernten im Oktober ein. Der Farmer kann sich bei der Arbeit Zeit lassen. Wenn die Nüsse reif sind, genügt es, sie innerhalb von zwei bis drei Wochen herunterzuschütteln und einzusammeln. Zum Schütteln werden Schüttelmaschinen mit scherenartigen Greifern eingesetzt, die am Stamm oder an größeren Ästen angesetzt werden. Die Nüsse fallen aus ihrer viergeteilten Hülle auf den Boden und werden anschließend mit einem Gebläse zu Haufen auf den grasfreien Streifen neben den Bäumen gepustet.
Eine Sammelmaschine mit Gummiblättern versehen sammelt die Nüsse auf und befreit sie durch Windsichten gleich von groben Verunreinigungen wie Erde, Blätter und kleinen Zweigen. Anschließend gleiten die Nüsse in einen Behälter auf dem mitgeführten Anhänger. Früh geerntete Nüsse müssen mit 32° bis 35° Celsius warmer Luft auf 4 bis 5,5% Feuchtigkeit getrocknet werden, um sie haltbarer zu machen. Dieser Arbeitsgang entfällt für die erst im November geernteten Nüsse, da diese in der Regel schon genügend angetrocknet sind um lagerfähig zu sein. Unmittelbar nach der Ernte werden die Nüsse begast, um mitgeschleppte Insekten abzutöten.
Produktion
Die Nüsse werden durch Sieben nach Größe klassifiziert. Anschließend laufen sie über einen Sortiertisch, wo die qualitativ minderwertige Ware manuell aussortiert wird. Die Nüsse sind in gewöhnlichen Kühlhäusern bei 7° Celsius zwischen sechs bis maximal zwölf Monaten haltbar.
Sie werden das ganze Jahr hindurch zu Kernen, Kernfragmenten und Mehl verarbeitet. Vor dem Aufbrechen oder „Schlagen“ werden die Nüsse befeuchtet, was entweder in kaltem Wasser oder mit heißem Dampf erfolgt. Zum Brechen der Schale werden hammerartig schlagende Kolben oder parallel angeordnete, exzentrisch rotierende Zylinder mit einstellbarem Zwischenraum verwendet.
Die Trennung der Schalen von den Kernen erfolgt zuerst durch grobes Sieben, anschließend durch Einbringen in Wasser. Die Schale saugt sich voll und sinkt, während der Kern obenauf schwimmt. Schließlich werden die Kerne mit warmer Luft auf 4% Feuchtigkeit getrocknet, automatisch nach Farbe sortiert, nochmals kontrolliert und für den Detailverkauf in Säcken oder Dosen abgepackt. Da der Bedarf auf die Festzeit Ende des Jahres konzentriert ist und der Ertrag von Jahr zu Jahr stark schwankt, wird ein Teil der Nüsse bei mindestens - 15 ° Celsius tiefgefroren. Auf diese Weise können die Pekannusskerne bis zu zwei Jahre ohne Qualitätseinbuße gelagert werden. Auf die gleiche Weise können auch die Pekannüsse lange aufbewahrt werden.
Nährwerte
Nährwert per 100g Pekannusskern:
Kalorien | 736 kcal (3.760 kJ) |
Fett | 71,2 g |
Protein / Eiweiß | 9,2 g |
Kohlenhydrate | 12,3 g |
Mineralstoffe | 1,6 g |
Vitamine | 3,1 g |
Gradierung
Die Gradierung der Pekannusskerne richtet sich nach der Anzahl der Kerne per Pound (1 Pound = 454 g). Je mehr Kerne per Pound, um so kleiner sind die Kerne. Bei dem Pekannussbruch richtet sich die Gradierung danach, durch welches Sieb sie passen. Die Siebgröße wird in Inch (1 Inch = 2,54 cm) angegeben.
Pekanusskerne
Mammoth Halves | 200 - 250 Stück per pound |
Junior Mammoth Halves | 250 - 300 Stück per pound |
Jumbo Halves | 300 - 350 Stück per pound |
Extra Large Halves | 350 - 450 Stück per pound |
Large Halves | 450 - 550 Stück per pound |
Medium Halves | 550 - 650 Stück per pound |
Topper Halves | 650 - 800 Stück per pound |
Mamouth Pieces | > 8/16 inch Sieb |
Extra Large Pieces | Min 9/12 & > 8/16 inch Sieb |
Large Pieces | 8/16 & > 6/16 inch Sieb |
Large/ Medium Pieces | Min 6/16 & > 5/16 inch Sieb |
Medium Pieces | Min 5/16 & > 4/16 inch Sieb |
Small Pieces | Min 4/16 & > 3/16 inch Sieb |
Midget Pieces | Min 3/16 & > 1/16 inch Sieb |
Granulat | Min 1/8 & > 5/64 inch Sieb |
Mehl | Min 5/64 inch Sieb |